Angefangen hat alles 1975 / 1976...
...mit einem Besuch bei Dieter (der Name ist geändert), älterer Freund und Musik-technisch damals voll am Puls der Zeit...
Da sah ich sie...und es war Liebe auf den ersten Blick. Die fremd anmutenden Formen und ungewöhnlichen Proportionen zogen mich sofort in ihren Bann...
Sie war Klaus Schulzes drittes Album 'blackdance' ...meine erste Begegnung mit elektronischer Musik...
Hatte mich das Cover schon in eine andere Welt entführt...so brachte mich die Musik direkt in ein anderes Universum!
Solche Klänge, solche musikalischen Strukturen hatte ich nie zuvor gehört... Begeisterung pur!
Mein eigenes Musizieren hatte sich bis dahin auf das übliche Gitarre schrammeln und Bongos klopfen beschränkt...mehr für die Mädchen als für mich selber...
Das Hören der Alben von Klaus Schulze, Tangerine Dream, Ashra, Kraftwerk allerdings...um nur einige zu nennen....formten in mir den Wunsch, selbst solche Musik zu machen...das schien mein Ding zu sein...
Der Entschluss, 'Keyboard' zu spielen, reifte... und eine glückliche Fügung schickte mir den Organisten der Heimatkirche, in der ich aktiv die Jugendarbeit begleitete und der bereit war, mich zu unterrichten…
Anfangs spielte ich auf der großen Kirchenorgel unserer Gemeinde (war toll, hat ja schließlich nicht jeder in dem Alter einen Schlüssel für die Kirche um dort jederzeit üben zu können), später dann auf meiner ersten elektrischen Orgel, einer Dr. Böhm.
Das war alles ganz schön, aber nicht wirklich befriedigend. Klar, die Orgel in der Kirche und auch die Dr. Böhm klangen nicht schlecht, nur was mir vorschwebte, ließ sich damit halt nicht realisieren...
Bald wurde der Orgelunterricht langweilig und die Suche nach anderen Möglichkeiten begann...
Da gab es an der VHS (Volkshochschule) Essen den 'Arbeitskreis elektronische Musik'!
Den nächsten Kurs sofort gebucht ...und da standen sie dann - die Objekte meiner elektronischen Träume:
Die Korg MS-Reihe mit MS10, MS20, MS50 und dem SQ10 Sequenzer, einen Yamaha CS-01 und einiges an Kleingeräten dazu…später sollte auch noch ein Roland Juno-6 dazu kommen - ich war im Himmel!
Die Leute waren nett und unser Kette rauchender, cholerischer Kursleiter hatte die Fähigkeit uns die einzelnen Module eines analogen subtraktiven Synthesizers anschaulich und mit viel Engagement zu erläutern.
3 Jahre Lernen und Inspiration bis der Kurs von der Volkshochschule gestrichen wurde.
Natürlich wuchs in der Zwischenzeit auch mein eigenes elektronisches Equipment...zur Dr. Böhm gesellte sich ein erster 'richtiger' Synthesizer, ein Hammond 102200…ziemlich merkwürdige Kiste, aber mit ein paar ganz netten Sounds...und weiteres sollte folgen...
Aber wie es im Leben manchmal so kommt... 'ich war jung und brauchte das Geld' und alles wurde verkauft.
...ich weiß noch, für den Crumar DS2 bekam ich damals ganze 50,00 DM! - bitter bitter...
Erst viele Jahre später packte es mich erneut und ich begann zum zweiten Mal, mir einiges an Instrumenten zuzulegen.
Dann eine Liebestrennung und wieder musste alles unter den Hammer...
Ende 2008 der dritte Anlauf, eigene elektronische Musik zu produzieren...
Den Atari hat ein PC abgelöst...und obwohl man mit Software-Synthesizern schon wirklich interessante und sicherlich auch einzigartige Sachen machen kann, schlägt mein Herz doch immer noch für richtig 'harte Ware'...
Die technische Weiterentwicklung zu bewältigen war auf Anhieb nicht immer so leicht zu verdauen wie damals, als noch alles 'Knöpfchen' hatte, aber es macht wieder und immer noch sehr viel Freude.
Mitte 2011 war dann der Zeitpunkt da...
ein paar Stücke zusammenstellen und auf CD brennen... eigentlich mehr für mich.
Aber wie das manchmal so ist...
es gefiel Menschen in meiner Nähe... und dann geriet das Ganze ins rollen.
So wurde daraus Grauglanz und mein erstes Album spurensuche...
Schön, positives Feedback auf meine eigene Musik zu bekommen...
es sieht nach einem guten Anfang aus.
Weitere Klangwelten warten...
eine erneute 'Trennung' steht nicht an.
Es bleibt spannend...
Ralf aka Grauglanz
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